BODYSTYLER: Wie ist es zur Bandgründung gekommen? Ton:Fehler ist anscheinend aus einer Bierlaune heraus entstanden. Könnt ihr Näheres dazu sagen?
TON:FEHLER: Wir haben ein paar Monate lang immer gewitzelt, welche Aussagen im Alltag schöne Titel für EBM-Songs sein könnten. Nach einigen Bieren und einem wunderbaren Orange Sector Konzert schrieb Helga dann Mattes an, ob er Lust habe, mit uns Musik zu machen. Er stimmte zu und dann ging es auch schon los.
BODYSTYLER: Eure Debüt-EP hieß „Versuchen ist der erste Schritt zum Scheitern“? Warum habt ihr sie so benannt?
TON:FEHLER: Der Titel der EP war schnell gefunden. Wir wollten schon im Titel ein bisschen Humor und Ironie reinbringen.
BODYSTYLER: Welchen Hintergrund hat euer Song „Tempus fugit“? Dort heißt es „Die Zeit so vergänglich/ Das Jetzt, so zerbrechlich […] Die Zeit rennt davon/ Deine Träume verblassen“. Was ist die nähere Botschaft dieser Zeilen?
TON:FEHLER: Wir wissen nie wie viel Zeit uns bleibt. Wichtig finden wir, sich zu bemühen die Zeit zu nutzen und so wenig wie möglich aufzuschieben. Dabei ist natürlich individuell verschieden, was als "gut genutzt" empfunden wird. Ziele und - ja, klingt kitschig - Träume verfolgen, bevor es uns nicht mehr möglich ist. Zeit und Möglichkeiten stehen uns nicht unbegrenzt zur Verfügung.
BODYSTYLER: Warum habt ihr „Mutter hat verboten“ von den Blutjungs gecovert? Welche Beziehung habt ihr zum Titel?
TON:FEHLER: Wir mögen den Style der Blutjungs, ihre Musik und ihre Attitüde. Der Song hat uns allen Drei damals gefallen. Es hat nichts mit unseren familiären Beziehungen zu tun. (zwinkert)
BODYSTYLER: Eure aktuelle und zweite EP heißt „Is das schon Kunst?!“. Warum trägt sie diesen Titel? Es gibt diese Redewendung im Alltagsgebrauch. Da geht sie allerdings etwas weiter. Wie verhält sich die Bezeichnung der EP zum weggelassenen Teil der Redensart?
TON:FEHLER: Der Titel gehört zum einen zu unserem Konzept, Ton:Fehler mit Humor und Ironie zu gestalten. Zum anderen ist die Bewertung von Kunst oder in diesem Fall unserer Musik bzw. des Gesamtkonzepts unseres Musikprojekts subjektiv. Musikgeschmäcker sind verschieden und das ist auch gut so. Es darf auch nicht allen Menschen gefallen.
BODYSTYLER: Ist „Tag im Netz“ ein authentischer Track? Inwieweit nehmt ihr da diesen Tag im Internet auf' s Korn?
TON:FEHLER: Rösi sitzt immer betrunken im Zoom-Meeting. Nein, das ist natürlich Quatsch. Ursprünglich gab es verschiedene Texte und Themenvarianten. Entschieden haben wir uns dann thematisch für die positiven Seiten des Internets. Wir wollten in dem Song die positiven Seiten des Internets und Klischees mit Humor thematisieren.
BODYSTYLER: Beschreibt ihr euch in „Ton:Fehler Theme“ selbst? Welchen Background haben die Zeilen „Mit dem Schnaps und auch nem Bier/ Dafür sind wir hier“?
TON:FEHLER: Wir stehen einfach auf Klischees und natürlich machen wir Musik nur wegen Schnaps und Bier. (zwinkert)
BODYSTYLER: Euer Song „Worte“ fängt so an: „Ist es denn ein Song, wenn man immer nur Worte wiederholt?“ Was gehört eurer Meinung nach zu einem gutem Song? Wie sollte er aufgebaut sein?
TON:FEHLER: Einer guter Song - unabhängig vom Genre - löst etwas in den Menschen aus. Er erreicht sein Ziel. Er kann eine Message haben, die im Idealfall verstanden wird, aber auch einfach nur zum Tanzen oder Entspannen einladen. Er kann eine Stimmung transportieren oder schaffen, aber vor allem lässt Dich ein guter Song etwas fühlen. Er muss etwas auslösen. Emotionen sind wichtig. Es können die ganz tiefen Emotionen sein oder es sollte einfach nur mal für einen kurzen Moment der Alltag oder Ballast losgelassen werden können. Ob er einen Text hat oder nicht, wie der Aufbau ist, finden wir dabei grundsätzlich nicht so wichtig.
BODYSTYLER: Wie persönlich sind eure Lieder? Wie groß ist der Spaßfaktor in den Tracks?
TON:FEHLER: In jedem Song steckt natürlich etwas Persönliches von uns drin. Themen, die uns beeinflussen oder die unser Umfeld an uns heran trägt. Bei "Tempus Fugit" beispielsweise, ist uns das Thema sehr nahe, das Beste aus der eigenen Lebenszeit zu machen und sich zu fragen "was will ich und wie will ich denn leben"? In dem Blutjungs-Cover findet sich die Liebe zum Punk Rock, bei "Tag im Netz" haben wir an Freunde gedacht, die gerne Computer zocken. "Tanzen" - wir feiern und tanzen einfach gerne. Unsere Persönlichkeiten stecken überall mit drin. Spaß soll es auch machen. Wir freuen uns, wenn wir gemeinsam mit anderen Menschen eine gute Zeit haben und dazu, auch für andere beitragen können.
BODYSTYLER: Plant ihr irgendwann ein Album? Arbeitet ihr eventuell schon daran?
TON:FEHLER: Wir arbeiten an neuen Songs, ob es ein Album wird oder wieder eine EP wissen wir jetzt noch nicht. Das wird sich im weiteren Prozess zeigen.
BODYSTYLER: Welche Bedeutung hat eurer Bandname? Wie ist er zustande gekommen?
TON:FEHLER: Der Name musste verschiedene Kriterien erfüllen. Es sollte ein Name sein, der einprägsam und eigenständig ist, nicht bereits mehrfach verwendet wird und auch direkt klarstellt, dass wir keine bitterernste Combo sind. Ein Zahnrad musste sich natürlich auch gut ins Logo einfügen lassen. (lacht) Wir haben mehrere Namen gesammelt und am Ende abgestimmt. Die Wahl fiel einstimmig auf Ton:Fehler.
BODYSTYLER: Welche Bewandtnis hat es mit eurem Logo?
TON:FEHLER: Wir lieben Zahnräder. (lacht)
BODYSTYLER: Mit wie viel Humor seht ihr euren Spruch „Ton:Fehler – Der Name ist Programm“?
TON:FEHLER: Mit Humor lebt es sich leichter und schöner. Es geht so oft etwas schief - wir sehen das da gelassen.
BODYSTYLER: Wollt ihr zum Schluss noch etwas sagen?
TON:FEHLER: Danke, für das Interview und Dein Interesse, lieber Roman. Wir möchten uns an dieser Stelle insgesamt bei den vielen lieben Menschen bedanken, die uns supporten.