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Alien Skin "P.O.P. Pop"

Seit 2008 hat der Australier George Pappas unter dem Namen Alien Skin bereits zahlreiche Alben/Compilations sowie unzählige Singles/EPs veröffentlicht. Zunächst auf dem Label A Different Drum später oft in Eigenregie. Das neueste Album erreicht die Musikwelt nun via Moskau, die Heimat des Plattenlabels Scent Air Records. "P.O.P. Pop" ist unterteilt in Act 1 und Act 2 sowie ein Finale und wartet bereits bei den Songtiteln mit Bezügen quer durch die Geschichte auf: "Byron said to Mary", "Charles Dickens", "Isambard Kingdom Brunel", was sich in den Texten munter fortsetzt. Man höre nur "Aim with the wrecking ball" - ein einziges, fulminantes Namedropping... Zunächst einmal trifft jedoch im ersten Song "Take me to the theatre" bester 80s Synth Pop auf Sounds und Atmosphären a la Faithless oder auch Schiller. Der Protagonist wünscht sich in Form eines Rezitativs, Teil eines Bühnenstücks zu sein, aber auch ein echtes Leben zu leben ("I want to feel what it's like living a real life"). Letzteres kann man natürlich auch als einen Verweis auf die Band verstehen, bei der George Pappas in den 90ern ebenfalls involviert war: Real Life ("Send me an angel", "Catch me I'm falling"). Im weiteren verlauf des Albums wird ein Konglomerat aus meist klaren, synthetischen Rhythmen und teils einschmeichelnden Melodien, aber auch vertrackten, experimentellen Klängen aufgefahren. Auf absolut muntere und kurzweilige Weise trifft Pop auf Electro und auch ein gewisser Gothic-Touch ist nicht zu leugnen. Diese spannende Mischung im Zusammenspiel mit dem sympathischen, leicht süffisant wirkenden Gesang erinnert sogar hin und wieder an die Dance-Kooperationen eines Marc Almond. So bleiben am Ende markante Tracks wie der Titelsong, bereits erwähntes "Byron said to Mary" oder "Isn't it cliche?" durchaus hängen und die knapp vierzigminütige Spielzeit des Werkes vergeht wie im Flug. (Torsten Pape)

Label Scent Air Records | 08.02.2019 | Homepage www.facebook.com/alienskinmusic

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