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Yestergrey "1991"
Ein Debüt-Album mit einer Jahreszahl zu betiteln, ist ein durchaus gewagter Schritt. Der persönliche Bezug des Künstlers könnte nur allzu schnell mit den diversen, persönlichen Erinnerungen der Konsumenten kollidieren. Im vorliegenden Fall wären letztere hierzulande möglicherweise mit der aufgewühlten Nachwendezeit verknüpft, in der sich viele musikalische Trends entwickelten, die später das gesamte Jahrzehnt nachhaltig prägen sollten. Was das schwedische Projekt mit dem Jahr 1991 verbindet, bleibt angesichts der synthetischen Klänge der zehn vorliegenden Songs etwas unklar. Die akustische Verbindung, die man zu Werken der Epigonen Depeche Mode ziehen könnte, zielt weit in die 80er und die Bands, welche diesen Sound wieder haben aufleben lassen, waren erst ein wenig später am Start - man denke nur an die ersten Alben von De/Vision oder den Blind Passengers. Vielleicht ist es aber auch gerade die Zeit dazwischen oder ein Geburtsjahr und all die Spekulationen sind nur Schall und Rauch. Was am Ende bleibt, ist ein Album, das eine Mischung aus wunderbaren Retro-Sounds und einem absolut überzeugendem Gesang bietet. Fast scheint es so, als ob sich jemand die Mühe gemacht hätte, um alle zu Unrecht vergessenen Geschwister der grandiosen Albumtracks von Depeche Mode zusammenzutragen. Auch ohne expliziten Hit ist somit eine tolle Mischung entstanden, die man sich einfach gern anhört. (Torsten Pape)
Label Scent Air Records | VÖ 28.06.2019 | Homepage www.facebook.com/yestergrey