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Projekt Ich "By train through countries"
Vor knapp zwei Jahren begann eine Geschichte, die wahrlich ihresgleichen sucht. In regelmäßigen Abständen wurden dreizehn Projekt Ich-Singles veröffentlicht, die jeweils andere SängerInnen präsentierten sowie stets ein ordentliches Remix-Paket enthielten. So kamen am Ende insgesamt 182 Tracks mit einer Gesamtspielzeit von 16 Stunden zusammen und nicht wenige Hörer dürften über die Monate ein wenig den Überblick verloren haben. Nun erscheint ein Album, das alle Singletracks plus einen Song, den Mastermind Ulf Müller selbst eingesungen hat sowie den rein instrumentalen Titelsong enthält. Meines Wissens gab es etwas Vergleichbares noch nie und es stellt sich schnell die Frage, ob das nicht etwas für das Buch der Weltrekorde wäre?
Wie kann man dieses Kompendium jedoch schlüssig beschreiben, ohne sich in zu vielen Details zu verlieren? Was sind die Gemeinsamkeiten der Songs und wo liegen die gravierendsten Unterschiede? Zunächst einmal bilden natürlich die oft melancholischen bis verträumt beschwingten Kompositionen aus der Feder des Projekt-Leiters eine gemeinsame Grundlage, die rein elektronisch geartet ist. Man erkennt Synthie-Pop-Gene, ein wenig Avantgarde-, Prog- oder auch Ambient-Flair ist ebenfalls an Bord, wobei alle Melodien durch die Bank als recht eingängig zu bezeichnen sind. Die Einflüsse reichen dabei von den sphärischen 70er Epigonen über die typischen Sounds der 80er bis in die Neuzeit. Der überwiegende Gesangspart wird übrigens von Männern übernommen, da nur vier Frauen am Start sind und die Liste der Künstler/Bands ist im besten Sinne bunt gemischt. Sie reicht von Synth-Pop-Vetretern wie !distain oder Analogue-X bis hin zu rockigen Vertretern wie Elandor. Was alle Songs außerdem gemeinsam haben, ist die Tatsache, dass die Kombination der Elemente stets gut ausgewählt wurde und sich erstaunlich viele Symbiosen entwickelt haben. Dadurch wird es auch nicht als störend empfunden, dass ständig das "Ich" am Mikrofon verändert wird und das Werk lässt sich gerade durch die gebotene Abwechslung gut durchhören. (Torsten Pape)
Label Echozone | VÖ 06.09.2019 | Homepage www.facebook.com/ProjektIchMusik/