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Solar Powered Vampyre "The red room"

Es gibt Bandnamen, die fallen sofort in die Kategorie "Hingucker" und im vorliegenden Fall handelt es sich wohl zweifelsfrei um einen solchen. Er sieht schick aus, wirft so einige Fragezeichen auf und regt das Kopfkino gewaltig an, ohne dabei auch nur im Geringsten einen Rückschluss auf die dahinter befindliche Musik zuzulassen. Machen wir uns also auf die Spurensuche. Wie klingt denn ein Vampir, der den Trick raus hat, sich nicht vom Sonnenlicht zerbröseln, sondern vielmehr davon antreiben zu lassen? Was ziemlich schnell beim Hören des zweiten Albums von Armin Küster (ansonsten beim Electro-Projekt [de:ad:cibel] in Diensten) klar wird ist, dass diese Art von Vampiren zumindest nicht das Bedürfnis zu haben scheint, Botschaften in Form von Songtexten zu vermitteln, denn hier erklingt rein instrumentale Musik. Außerdem scheint die Nutzung der Energiequelle recht effizient zu sein, da ordentlich Wumms und Bombast vermittelt wird, ohne dabei das filigrane Element zu kurz kommen zu lassen. So beginnt das Werk zunächst recht zart und vorsichtig bevor sich im weiteren Verlauf teils mächtige Rhythmen erheben, die wiederum den Weg für sinfonische Elemente wie Klavier-, Streicher- oder Bläser-Klänge ebnen. Unweigerlich werden so majestätische Bilder im Kopf des Hörers erzeugt, die zu Fantasiewelten gehören, welche viele, oft märchenhafte Geschichten zu bergen scheinen. Teils verträumt, teils bedrohlich, dann wieder einschmeichelnd sind die Atmosphären, die hier entstehen. Durch die begleitenden, rein synthetischen Klänge wird zudem der Bezug zur modernen Welt gewahrt und sogar Vergleiche mit Science Fiction-Szenarien wie in "Blade Runner" oder auch "Avatar" sind nicht von der Hand zu weisen. Dieser rote Raum hält somit eine absolut spannende, akustische Reise parat, deren hypnotischem Sog man sich nur schwer entziehen kann. (Torsten Pape)

Label area db | 16.10.2020 | Homepage www.facebook.com/solar.powered.vampyre

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