Bodystyler: Und, bist du zufrieden mit „Cinderellicious“?
Constance:
Ja klar. Sonst hätten wir sie ja nicht veröffentlicht. Jetzt sehen wir mal weiter. Wir machen erstmal ein paar Livesachen für „Cinderellicious“ und schauen dann, dass die nächste Platte auch in die Tüte kommt. Für mich sind ja die neuen Songs schon wieder alt, denn man saß ja bereits eine Weile daran.
Bodystyler: Warum hast du ausgerechnet den Song „Summerwine“ gecovert?
Constance: Ich höre viel Musik aus den 1920er, 1950er und 1960er Jahren. Und da fiel der Song eben mit hinein. Wir haben ihn seit 2006 immer wieder live gespielt. Allerdings nicht in der Besetzung mit Carsten Klatte als Duettpartner, sondern mit zwei weiteren Sängerinnen. Jetzt haben wir ihn eben mal richtig aufgenommen. Ich habe die Strophen-Parts und Carsten den Refrain.
Bodystyler: Ich fragte, weil er bereits X-mal gecovert wurde und man an dem Lied nicht allzu viel verändern kann.
Constance: Ja, das stimmt. Wir haben ihn neben der Instrumentierung soweit verändert, dass ich den damaligen Herrenpart vom Original übernommen habe.
Bodystyler: Durch versierte musikjournalistische Recherche weiß ich nun, dass du Schafe als Kind hattest. Ich mag Schafe. Die dummen sind mir die Liebsten. Waren das mehr als drei Schafe die du da hattest? Und hatten die Namen?
Constance: Die hatten Namen. Ich hatte nicht nur Schafe. Meine Großeltern besaßen einen Pferdehof mit allem Pipapo. Der fiel dann durch die Enteignung der privaten Betriebe in der DDR unter die örtliche LPG-Genossenschaft.
Bodystyler: Und wo war das in der DDR?
Constance: Das war in Heinsdorf. Aber nicht in Unter-Heinsdorf, sondern in Ober-Heinsdorf. Einem kleinen Dorf in Sachsen, wo sich noch jeder im Konsum mit Vornamen ansprach. Du kanntest eben auch die Bäckerin Ilse.
Bodystyler: Oh das ist sehr interessant. Ich glaube ja, dass alle Backwarenfachverkäuferinnen wenigstens mit zweiten Vornamen Ilse heißen und sie lediglich nach ihrem Namen eingestellt werden. Gibt es euren Bauernhof denn jetzt kurz nach der Wende noch?
Constance: Nein. Irgendwann wurde er abgegeben. Es war eben zu viel Arbeit. Wir hatten dann aber noch einen großen Garten und eben drei Schafe, die eigentlich nur das Gras kurz halten sollten. Aber irgendwann kam der Schlachter und die Schafe sind im Kochtopf gelandet. Mein Lieblingsschaf hieß Häppchen. Bei Häppchen habe ich mich dann auch verweigert. Schafe die ich kenne, esse ich nicht.
Bodystyler: Aus Häppchen wurden also Happen. Nun erzähle uns doch etwas über die bevorstehenden Livegigs! Ihr seid ja jetzt eine richtige Band. Wer ist alles dabei und wo seid ihr zu sehen?
Constance: Also erstmal sind wir auf dem WGT in Leipzig. Es wird dort einige Stücke akustisch geben. Also mit Gitarre, gespielt von Carsten Klatte und Neil Black an der Geige.
Mit guten Musikern arbeitet man eben gerne zusammen. Im Herbst steht eine Tour mit größerer Band an, die dann allerdings im Rahmen einer Friend-Vote-Geschichte über MySpace läuft. Da sind dann 13 Erstplatzierte mit im Pool. Ich war dort mit „Noiselessly“ auf Platz 1 der Charts. Die Tour wird dann durch Deutschland, Frankreich und England gehen.
Bodystyler: Was war denn heute dein schönstes Erlebnis?
Constance: Also mein Magen ist gerade von der Gulaschsuppe sehr voll. Die war sehr lecker. Hm (überlegt). Da muss ich ja ganz früh anfangen. Genau genommen bin ich seit 4:00 Uhr wach. Ich bin um 2:00 Uhr ins Bett gegangen und hab gemerkt, dass ich nicht schlafen kann und bin dann eben um 4:00 Uhr wieder aufgestanden. Deswegen ist der heutige Tag etwas schwierig.
Bodystyler: Kein Problem. War och 'ne blöde Frage. Dann würde ich sagen, wir beenden das Interview und trinken noch einen Mangosaft.
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